„Ein Antrag auf NPD-Verbot lässt sich aussichtsreich begründen“

11. September 2012

Und auf die Frage: „Wann kommt der neue Antrag auf ein NPD-Verbot?“ Antwort Hermann: „Schon seit Jahren bin ich ganz klar für ein neues Verbotsverfahren. Derzeit werden alle dafür nötigen Informationen gesammelt.“Richtig daran ist vor allem eines: „Seit Jahren“ erzählt uns der Innenminister diese Geschichte. Er hat aber bisher noch keinen sichtbaren Finger dafür krumm gemacht.

Er hat sich mit den windigsten Ausreden um die entscheidende Voraussetzung für einen erfolgversprechenden Verbotsantrag beim Bundesverfassungsgericht gedrückt: Nämlich um den Rückzug der vom Innenministerium bezahlten Spitzel innerhalb der Nazipartei NPD. Nur dann – das haben die Richter in Karlsruhe mehrfach betont – ist ein Verbot der NPD aussichtsreich.

Selbst im Umgang mit der bayerischen Nazi-Gruppierung „Freies Netz Süd“ (FNS) oder der NPD-Tarnorganisation „Bürgerinitiative Ausländer-stopp“ (BIA), die bei uns im Stadtrat vertreten ist, ist vom Innenminister bisher keinerlei ernsthafte Initiative bekannt.

– Im April 2012 hat der Bayerische Landtag einstimmig beschlossen: „Die Staatsregierung wird aufgefordert, alle Möglichkeiten des Vereinsrechts auszuschöpfen, um die neonazistische Organisation „Freies Netz Süd“ (FNS) zu verbieten. Weiterhin soll ein mögliches Verbot der zahlreichen Mitglieds-organisationen des FNS geprüft und wenn möglich eingeleitet werden. Die Tarnorganisation des FNS „Bürgerinitiative soziales Fürth“ (BSF) ist ebenfalls zu verbieten.“

– Schon im Januar 2012 beschloss der Nürnberger (und auch der Münchner) Stadtrat: „Die Vollversammlung des Nürnberger Stadtrates appelliert an den bayerischen Innenminister und an die deutsche Innenministerkonferenz einen Verbotsantrag gegen die rechtsextreme NPD zu stellen und darüber hinaus schon heute alle vereinsrechtlichen Möglichkeiten für Verbote der NPD-Tarnorganisation BIA sowie anderer einschlägig bekannter rechtsextremer Kamerad-schaften und Zusammenschlüsse auszu-schöpfen.“

Noch warten wir in Bayern auf ein tatkräftiges Eingreifen des Innenministers. Schließlich  wären beide Forderungen machbar, ohne ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Vermutlich wird es aber wieder bei Sprüchen bleiben. Denn letztendlich wird dieser Bayerische Innenminister – und einige seiner Kollegen über Bayern hinaus – nur dann aktiv, wenn sich unten mehr rührt.

Mehr als heftig – und alles andere als akzeptabel – ging die Polizei am 1.August gegen einen Teil der Anti-NPD- Demonstranten in Langwasser vor. Handgreiflich bedrängt wurden u.a. auch unsere VVN-KameradInnen. Oben im Bild der Bundestags-abgeordnete Harald Weinberg, Ver.di-Sekretär Ulli Schneeweiss und Christel Hausladen-Sambale. Ulli Schneeweiss wurde kurzzeitig festgenommen und es soll gegen ihn ein Verfahren eröffnet werden. Wir versichern ihm unsere volle Solidarität!

Über 2.000 Protestierende hatten sich am und um den Heinrich-Böll-Platz versammelt, um den Auftritt von ca. einem Dutzend NPD-Anhängern möglichst zu verhindern.

Das Nürnberger Polizeipräsidium war da offensichtlich anderer Ansicht! Die Handvoll Nazis darf, ja muss auf den Platz, koste es was es wolle.

Das scheint der Auftrag der Hundertschaften vor allem des „Schwarzen Blocks“ der Polizei mit Namen USK an diesem Tag gewesen zu sein. Anders ist dieses höchst aggressive Verhalten von Teilen der Polizei nicht zu erklären. Es ist zu begrüßen, dass dazu auch in zahlreichen Leserbriefen in der Nürnberger Presse Stellung bezogen wurde.

Interview mit Peter Scholl-Latour zur Lage im Nahen Osten

11. September 2012

Das Internetportal der Münchener Tageszeitung Merkur veröffentlichte vor kurzem ein Interview mit dem Publizisten Peter Scholl-Latour zur Lage im Nahen Osten. Darin heißt es:

Wieviel Zeit geben Sie dem Assad-Regime noch?

Viele Hunde sind des Hasen Tod. Der Umsturz und der Fall des Regimes erfolgen nicht von innen her. Er wird systematisch von außen betrieben. Assad hat natürlich im Land sehr viele Feinde. Aber so, wie der »Arabische Frühling« bisher verlaufen ist, würde sogar der sunnitische Mittelstand, der in Syrien sehr bedeutend ist, auf diesen Bürgerkrieg gerne verzichten. (…)

Was haben die Christen zu befürchten?

Das ist im Fall Syrien der eigentliche Skandal. Der Westen kümmert sich nicht im geringsten um das Schicksal der syrischen Christen – immerhin zehn Prozent der Bevölkerung. Den Christen wird es nach einer Machtergreifung durch die Salafisten ebenso ergehen wie einst den Christen im Irak, von denen die Hälfte bereits geflohen ist. Bei aller Kritik darf man nicht vergessen, dass das Assad-Regime das einzige säkulare im gesamten Orient war. Es gab in Syrien sogar einen christlichen General, der erst kürzlich umgebracht worden ist. (…)

Wer steht hinter den Aufständischen in Syrien, wer unterstützt sie?

Saudi-Arabien, Katar, die Türkei und natürlich die USA. Nicht zu vergessen die Europäer, die ebenfalls kräftig mitmischen. Sie sind vor allem verbal immer in vorderster Front zu finden. Etwa beim Fordern von Sanktionen. (…) Diese Rufe nach Sanktionen sind wenig sinnvoll, weil sie in erster Linie die armen Bevölkerungsteile treffen. Und nicht die führenden Schichten, wie wir wissen. (…)

Warum liegt vor allem den USA so viel am Sturz des Assad-Regimes?

Der eigentliche Zweck dieses Umsturzes, und deshalb sind auch die Amerikaner so intensiv beteiligt, ist das Verhindern einer Achse. Unterbunden werden soll, dass der Iran über den Irak – der ebenfalls mehrheitlich schiitisch ist und dessen Regierungschef mit Teheran sympathisiert – und über die Alewiten in Syrien, die ebenfalls Teheran nahestehen, die bereits enge Verbindung zur Hisbollah im Libanon ausbaut. Dort ist die Hisbollah im Süden die stärkste und landesweit die kontrollierende Kraft. Sie ist so stark, dass sie im Jahr 2006 sogar die Israelis zurückschlagen konnte.

Solidarität mit Pleite-Griechen?

11. September 2012

Die aktuell in den Medien zu besten Sendezeiten positionierten Meldungen über Griechenland lassen jeden demokratisch gesinnten Menschen erschauern. Hoffentlich! Wieder einmal sind die Bösen schnell ausgemacht. RentnerInnen, ArbeiterInnen, BeamtInnen. Sie haben den Staat Griechenland ausgeblutet und in die Schuldenkrise gestürzt; so jedenfalls will man uns Glauben machen. Doch die Realität sieht wie so oft anders aus.Und dazu muss man nicht einmal diplomierter Volkswirtschaftler sein.Als Griechenland dem Kreis der Euroländer beitrat, war bereits klar, dass dies nur mit geschönten Zahlen möglich geworden war. In den Jahren 1997 bis 1999 hatte Griechenland deutlich mehr Staatsverschuldung als die zulässigen 3%. Und niemand hatte etwas bemerkt?

Kurz nach dem Beitritt, aber spät genug, um keinen Schritt mehr zurück gehen zu können, wurde schon deutlich, dass die damalige Regierung Griechenlands sich den Beitritt ermogelt hatte. Aber der Westen brauchte Griechenland als Außengrenze Europas. Und folglich wurde Griechenland – insbesondere mit deutscher Militärtechnik – zum Grenzstaat ausgebaut, um Flüchtlingen den Weg in die Festung Europas zu verbauen. Als Staat, der von Wasser umgeben ist und Nordgrenzen nur zu Nicht-EU-Staaten hat, war dies der Idealfall für die Mauer gegen die Armutswelle aus den Flüchtlingsländern.

Nun stehen u.a. Griechenlands RentnerInnen am Pranger. Es stimmt, dass das bisherige offizielle Renteneintrittsalter bei 53 lag – oder besser gesagt: Mit 53 Jahren konnte jeder, der es sich leisten konnte, die staatliche Grundrente beziehen.

Da sich das aber kaum ein Grieche leisten konnte, nutzte kaum jemand das Angebot. Es kommt schließlich auch darauf an, wann das wirkliche durchschnittliche Renteneintrittsalter ist. Und da lag Griechenland mit durchschnittlich 61,4 Jahren nur knapp vor Deutschland mit 61,7 Jahren, (Quelle:APA/EU-Kommission/SN, Stand 2009).

Inzwischen hat Hellas das Rentenalter auf 67 angehoben und damit faktisch eine dramatische Rentenkürzung vollzogen. Dabei tragen die Beschäftigten, ArbeiterInnen und Angestellte – wie in anderen Ländern auch – die Hauptlast. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 11 auf 23% und die Einführungen immer neuer, obskurer Steuern verschlimmern die soziale Lage für die Bevölkerung noch weiter.

„Deutschland muss wieder zahlen“ polterte die BILD. Dahinter versteckt sich die schnöde Tatsache:

Deutschland zahlt Peanuts aber die Banken verdienen sich an der Griechenland-Krise eine goldene Nase.

Von wegen „Solidartätspakt“:

Deutschland bekommt das frische Geld auf dem Weltfinanzmarkt als AAA-Staat zu einem Zinssatz von 1,6% und verleiht es an Griechenland zu einem Zinssatz von 6%. Zahlt Griechenland auch nur einen Teil seiner Schulden an Deutschland zurück, so macht die BRD bereits Gewinn.

Und damit wird auch klar, warum sich Merkel & Konsorten strikt gegen einen Austritt Griechenlands aus dem Euro stark machen. Würde Griechenland nämlich zur Drachme zurückkehren, hätte kein anderer Staat mehr Zugriff auf die Auf- oder Abwertung der Währung. Und eine instabile Eigenwährung würde die Rückzahlung des deutschen Geldes zu einem Jahrhundertprojekt machen. Da die Menschen in Deutschland von den erhaltenen Zinsen keinen Cent sehen werden, da diese vollständig in die heimische Bankenfinanzierung fließt, muss man der Bevölkerung vorgaukeln, das arme Deutschland müsse wieder für alle anderen zahlen.

„Das Erste, das in einem Krieg stirbt, ist die Wahrheit.“ Das gilt auch für Wirtschaftskriege, und in einem solchen befindet sich die Banken Europa – gerade gegen Griechenland. Spanien, Portugal und weitere werden folgen.

Für uns als Antifaschisten gäbe es einen besseren Weg der Schuldenkrise zu begegnen: Die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolgerin des „Dritten Reichs“ soll endlich eine angemessene Entschädigung an den Staat Griechenland zahlen, für die erlittenen Schäden, Opfer und Zerstörungen durch deutsche Soldaten der Wehrmacht, in Kalavrita, Distomo und an vielen anderen Orten Griechenlands. Und zwar mit Zins und Zinseszins. Das wäre allemal besser, als sich als Büttel der Finanzgewaltigen aufzuspielen.

(Jürgen Gechter ist Bundessprecher der VVN-BdA und fährt seit 1988 regelmäßig nach Griechenland. Er hat vor Ort Kontakte zu kritischen Aktivisten und Mitgliedern der PASOK (Sozialdemokratie) und der Kommunistischen Partei KKE.)

Syrien – im Fadenkreuz

11. September 2012

In Syrien tobt seit über einem Jahr ein grausamer Bürgerkrieg. Und eigentlich wäre es die Aufgabe der „Internationalen Gemeinschaft“, insbesondere der UNO, die „Kriegsparteien“ (und zwar alle!) aufzufordern: Die Waffen nieder! Verhandelt!So eindeutig geschieht das leider nicht. Denn Syrien befindet sich auch im Fadenkreuz internationaler Interessen. Und es ist kein Geheimnis, dass sich die militärisch kämpfende Opposition gegen die Assad-Regierung zunehmend aus islamistischen Kämpfern – von radikalen Sunniten und Salafisten bis Al-Kaida-Mitgliedern – zusammensetzt. Also von Saudi-Arabien und Katar bezahlte, über die Türkei eingeschleuste reaktionäre Banditenhaufen.

Der hochrangige General a. D. der US-Armee Wesley Clark hat das in einem TV-Interview mit CNN auf den Punkt gebracht:

…“Waffen werden nach Syrien nach wie vor eingeführt, Flüchtlinge verlassen das Land, doch dort gibt es kaum etwas, was an eine organisierte syrische Opposition erinnert, mit der man zusammenarbeiten könnte“, fügte Clark an. Saudi Arabien und Katar rufen zwar zum Sturz von Präsident Baschar al-Assad auf, diese Aufrufe „scheinen vielmehr eine opportunistische antiiranische Strategie zu sein“, hieß es. Der General verwies auch darauf, dass es unter den Aufständischen radikal gesinnte Sunniten gebe, die möglicherweise Al-Kaida-Mitglieder seien, deren Machtantritt die Krise lediglich vertiefen und mit der Massenflucht von Christen und Gläubigen, die sich zu anderen Religionen bekennen, enden würde. … Eigentlich sollte auch die Bundesregierung, insbesondere ihr Außenminister wissen, welchen „Kämpfern“ in Syrien finanzielle und logistische Unterstützung zugesagt und gewährt wird.

Andererseits: Wer keine Skrupel hat, z.B. an den demokratiefreien Staat Saudi-Arabien, dem finstersten Hort des Mittelalters, Hunderte von Kampfpanzern zu verkaufen, der kann auf keinem Fall glaubhaft behaupten, dass es in Syrien um die Einführung von Demokratie geht.

Nazipresse stoppen

11. September 2012

Unter dem Motto Nazipresse s t o p p e n führt Ver.di ab sofort eine neue Kampagne durch.

Denn die extreme Rechte verbreitet ihr Gedankengut über diverse Publikationen wie die “Zuerst!”, die “Deutsche Militärzeitschrift DMZ”, die “National-zeitung”, den “Landser” oder die “Deutsche Stimme”. Rechtlich bewegen sich jene wie gewohnt ebenso an den Grenzen der Legalität, weshalb ein Vertrieb nicht verboten werden kann. Allerdings kann kein Zeitschriftenhändler gezwungen werden, diese Publikationen auch anzubieten. (Wir werden im nächsten Rundbrief ausführlich berichten)

Aktion des Landkreisbündnisses gegen Rechts – 145 Unterschriften für ein NPD-Verbot

11. September 2012

Unter den ersten Unterzeichnern waren Landrat Gerhard Wägemann (CSU) und Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD). Sie fordern damit, wie alle Unterzeichner der Kampagne, eine konsequente Durchsetzung eines NPD-Verbotsverfahrens. „Damit bekommt man zwar das faschistische Gedankengut nicht aus den Köpfen, aber man schränkt den Spielraum der Neonazis deutlich ein“, begründete Georg Neubauer. Er gehört zum Nürnberger Büro der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), der das Landkreisbündnis gegen Rechts bei der Unterschriftensammlung unterstützte. Für Neubauer ist und bleibt eines der wichtigsten Argumente im Einsatz gegen Neonazis, dass das faschistische Menschenbild immer mit Angriffen auf die Menschenwürde einhergeht.

Der VVN-BdA sieht vier gute Gründe dafür, die NPD zu verbieten:

– Erstens wolle sie die Demokratie abschaffen und stehe in der Tradition des NS-Regimes.

– Zweitens begünstige sie Kriminalität. Funktionäre, Abgeordnete und Mitglieder der Partei seien schließlich für Körperverletzung, illegalen Waffenbesitz, Verwendung von Nazisymbolen, Volksverhetzung, Steuerbetrug und andere Straftaten verurteilt worden.

– Drittens sei die NPD unberechenbar gefährlich. Alle Bemühungen, die Partei mit bezahlten Neonazis als sogenannten V-Leuten zu kontrollieren, seien gescheitert.

– Und viertens: Die Partei lebe von Steuergeldern. „Zwischen 2004 und 2007 hat die NPD 4,7 Millionen Euro an staatlicher Finanzierung bekommen. Das sind 45 Prozent ihrer gesamten Einnahmen“, schreibt die VVN-BdA in einer Broschüre zur Unterschriftenaktion für ein NPD-Verbot.

Fahrrad brannte

Gerade auch in Weißenburg und Umgebung gab es in den vergangenen Monaten etliche Aktionen und Übergriffe der Rechten, vorwiegend in Gestalt der Freien Nationalisten, jüngst die NSU-Schmierereien an einem Haus eines Nazigegners in Weißenburg (wir berichteten).

Jetzt brannte außerdem ein Fahrrad an dessen Anwesen. Das Landkreisbündnis geht von einem „gemeingefährlichen Brandanschlag“ und einer „gezielten Attacke lokaler Neonazis“ aus, mit der Nazigegner „eingeschüchtert werden sollen“. Das Rad war, von der Straße aus nicht einsehbar, zwischen zwei Häusern abgestellt. „Brand- und Rauchspuren sind an beiden Häusern zu sehen“, heißt es auf der Internetseite des Landkreisbündnisses weiter. „Der immer noch vorhandene Brandgeruch lässt die Benutzung von Brandbeschleunigern vermuten.“

In dem Haus des Nazigegners wohnen drei Familien mit Kindern, darunter eine türkische. „Beim Landkreisbündnis ist man sich daher sicher, dass ein Übergreifen des Feuers auf beide Häuser „eine furchtbare Tragödie auslösen“ hätte können. Die Organisation macht deutlich, „dass sich die rechte Szene vor Ort immer stärker radikalisiert“ und auch vor „Gewalt nicht zurückschreckt.“

Derweil wurde das Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit den Übergriffen auf das Weißenburger Jugendzentrum (Juz) Ende November vergangenen Jahres nach einer Mahnwache gegen Rechts (wir berichteten) eingestellt. Bei der Staatsanwaltschaft sieht man keinen genügenden Anfangsverdacht. „Mangels weiterer Beweismittel muss das Verfahren daher eingestellt werden“, heißt es in der Begründung.

Im Fall der wiederholten rechtsextremistischen Schmierereien am Haus einer Weißenburger Sinti-Familie dauern hingegen die Ermittlungen noch an, teilte die Polizei Mittelfranken auf Anfrage mit.

Aus dem Weißenburger Tagblatt (24.06.2012)

„War Hitler ein „Linker“?

17. Juni 2012

Zur antikapitalistischen Demagogie der Nazis – damals und heute

18.06.2012

Vorankündigung!

„War Hitler ein „Linker“?

Zur antikapitalistischen Demagogie der Nazis – damals und heute

Seit Jahrhunderten steht der Begriff Sozialismus für die Idee einer sozial gerechten Gesellschaft. Seit Anfang des letzten Jahrhunderts hatte diese weltweit immer mehr an Attraktivität gewonnen.

Davon suchten nach dem ersten Weltkrieg auch die deutschen Faschisten zu profitieren. Sie nannten sich Nationalsozialisten, übernahmen ungeniert Symbole und Lieder der Arbeiterbewegung und pflanzten ihr Hakenkreuz auf die rote Fahne der Sozialisten und Kommunisten. Das war bekanntlich ein gigantischer politischer Etikettenschwindel. Der Betrug erreichte damals dennoch Millionen.

Montag, 18. Juni 2012, 19:30 Uhr

Ort wird noch bekannt gegeben

Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Kurt Pätzold (Berlin)

Auch heute verteilen ab und zu bekannte Faschisten (z.B. aus dem berüchtigten ‚Freien Netz Süd‘) Materialien mit der Forderung nach Verbot der Leiharbeit und biedern sich als Vertreter des ‚kleinen Mannes‘ und eines ‚echten Sozialismus‘ an.

Damit versuchen sie, in der fortschrittlichen Bewegung Verwirrung zu stiften. Immer mehr Menschen fragen schließlich nach einem Ausweg aus der Dauerkrise des Kapitalismus. Grund genug, diese Demagogie zu hinterfragen – und die notwendigen Antworten zu geben.

Montag, 18. Juni 2012, 19:30 Uhr Ort wird noch bekannt gegeben Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Kurt Pätzold (Berlin) Auch heute verteilen ab und zu bekannte Faschisten (z.B. aus dem berüchtigten ‚Freien Netz Süd‘) Materialien mit der Forderung nach Verbot der Leiharbeit und biedern sich als Vertreter des ‚kleinen Mannes‘ und eines ‚echten Sozialismus‘ an. Damit versuchen sie, in der fortschrittlichen Bewegung Verwirrung zu stiften. Immer mehr Menschen fragen schließlich nach einem Ausweg aus der Dauerkrise des Kapitalismus. Grund genug, diese Demagogie zu hinterfragen – und die notwendigen Antworten zu geben.

Mitgliederversammlung der VVN-BdA Nürnberg

12. Juni 2012

13.06.2012

Einladung.

Mitgliederversammlung der VVN-BdA Nürnberg

Mittwoch, 13. Juni 2012, 19:30 Uhr

Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße

Eingeladen sind wie immer alle Mitglieder und FreundInnen der VVN-BdA Nürnberg

Mittwoch, 13. Juni 2012, 19:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße Eingeladen sind wie immer alle Mitglieder und FreundInnen der VVN-BdA Nürnberg

65 Jahre VVN-BdA Nürnberg – und mehr denn je gebraucht.

6. Juni 2012

Am Sonntag, 06.Mai feierten wir im Foyer der Gaststätte Cayhaus (Villa Leon) unseren 65.Geburtstag.Es kamen fast 40 Mitglieder und Gäste, hörten sich verbunden mit einem Gläschen Sekt und einem kleinen Imbiss in angenehmer Atmosphäre den historischen Abriss zur Geschichte der VVN von Dr. Ulli Schneider an.

„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!“ Welcher Satz des Schwurs der Überlebenden von Buchenwald vom 19. April 1945 könnte passender sein, als dieser in der Stadt, in der der große Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher durchgeführt worden ist? Und als gemeinsame Zielsetzung formulierten die Überlebenden: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!“

Die Initiative zur Gründung einer VVN war von Vertretern der Arbeiterparteien, die in den Betreuungsstellen für politisch, religiös und rassisch Verfolgte bzw. den OdF (Opfer des Faschismus)-Einrichtungen den besten Kontakt zu den Betroffenen hatten, ausgegangen.

„Über alle Schichten, Konfessionen und Rassen und Parteien hinweg schließen sich die Kämpfer gegen den Nazismus und die vom Nazi-Regime Verfolgten zu einer überparteilichen Organisation zur Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN) zusammen“, hieß es in dem ersten Programm vom August 1946. Und bei der Konstituierung auf Kreis- oder Länderebene achtete man darauf, dass alle demokratischen Parteien und gesellschaftliche Organisationen, wie Kirchen und Glaubensgemeinschaften, Gewerk-schaften und Frauenverbände vertreten waren. Noch 1948 wurden beispielsweise in den Vorstand der VVN-Bezirksstelle München Vertreter der Bayernpartei, CSU, FDP, KPD, SPD, Parteilose und rassisch Verfolgte gewählt.

Auch die politische Bandbreite umfasste viele politische Richtungen. In Nürnberg gehörte neben anderen auch Josef E. Drexel, der erste Lizenzträger der Nürnberger Nachrichten, zu den Gründungsmitgliedern der VVN.

Drexel war Mitglied im nationalrevolutionären Widerstandskreis um Ernst Niekisch und Häftling im KZ Mauthausen und Flossenbürg. Und ich möchte auf der anderen Seite auch den von mir sehr geschätzten gebürtigen Nürnberger Oskar Neumann nennen, der im studentischen Widerstand aktiv war, bevor er 1944 verhaftet und in ein Außenlager des KZ Buchenwald überführt wurde. Er war in den 70er Jahren Landes-vorsitzender der VVN-BdA Bayern.“

(Aus der Rede von Dr. Ulli Schneider, einer der Sprecher der VVN-BdA auf Bundesebene)

Hat denn Fußball mit Antifaschismus was tun?

6. Juni 2012

Am 9. Juni wird die mit Spannung erwartete Fußballeuropameisterschaft in Warschau eröffnet. Das Finale soll am 1. Juli in Kiew angepfiffen werden. Sicherlich werden auch Mitglieder der VVN-BdA das eine oder andere Spiel anschauen und vielleicht sogar mit der deutschen Mannschaft hoffen … Schau mer mal.

Erinnert sei hier an ein Fußballspiel am 9.August 1942 in Kiew. Kiew war zu dieser Zeit von faschistischen Wehrmacht erobert und besetzt. Es spielten eine deutsche – von höchster Stelle ausgewählte – Soldatenmannschaft gegen eine Spielerauswahl aus der Stadt Kiew.

Der Hintergrund: Nachdem der Vormarsch der Wehrmacht Mitte 1942 ins Stocken gekommen war, versuchten die Faschisten kurzzeitig mit einer Werbekampagne und kleinen Zugeständnissen die Bevölkerung in der Ukraine für sich zu gewinnen. Dafür wurde auch das Fußballspielen eingesetzt. Deshalb fand dieses historische Fußballspiel unter großer Teilnahme der Bevölkerung statt. Es sollte aus Sicht des Oberkommandos die Überlegenheit der Deutschen auch im Sport beweisen.

Nicht eingeplant war, dass die Kiewer Mannschaft – noch dazu in roten Trikots! – siegte. Die Partie endete 5:3 für Kiew. Mit dem Ruf »Die Roten siegen!« zogen die Zuschauer begeistert aus dem Stadion durch die Stadt.

Die Nazis zogen die Reißleine! Die umgehend erlassenen Befehle besiegelten das Schicksal der Mannschaft. Die meisten Spieler wurden in ein KZ-Lager verschleppt und dort grausam gefoltert. Der Torwart Trussewitsch gehörte schon vor dem Krieg zu den herausragenden Spielern der sowjetischen Nationalmannschaft. Von ihm hieß es, dass er mit den Worten »Wir werden siegen« in einem Kugelhagel gestorben war. Seine Mannschaftskameraden Klimenko, Korotkich und Kusmenko wurden wenige Tage später umgebracht.

Von diesem Tag an fanden bis Kriegsende keine Fußballspiele mehr in Kiew statt!

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