Wir über uns

Wer wir sind

Als sich 1945 die Tore der faschistischen Konzentrationslager öffneten, als tausende HitlergegnerInnen aus dem Exil, der Gefangenschaft, der Resistance und den alliierten Truppen in ihre Heimat zurückkehrten,vereinigten sich viele unter dem Grundsatz des Schwurs von Buchenwald:

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit unser Ziel.“

Zuerst in den Räten der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Als dann aber sehr bald klar wurde, dass Nazirichter wieder zu alten Ehren kamen und Hitlers willige Wegbereiter aus den Konzernen bald die Zuchthäuser verlassen durften, entschloss man sich zur Gründung einer bundesweiten Organisation aus ehemaligen WiderstandskämpferInnen gegen Hitler. Das war die Geburt der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ im März 1947. Nach vielen Jahren des antifaschistischen und antimilitaristischen Kampfes, nach gescheiterten Verbotsanträgen der Adenauer-Regierung gegen die VVN und Diffamierungen durch den Verfassungsschutz; nach Wiedereinführung der Wehrpflicht und Beschluss der Sicherheitsgesetze rang die VVN nach neuen Kräften. Der politisch wichtige Entschluss, Nichtverfolgte in die Reihen aufzunehmen, entwickelte sich in der VVN zu einem Selbstläufer. Innerhalb kurzer Zeit, nachdem 1973 das Kürzel „BdA“ angehängt wurde, traten hunderte Menschen der neuen „VVN-Bund der Antifaschisten“ bei. Heute erweist sich die VVN-BdA als zuverlässiger Partner in allen Fragen der politischen Auseinandersetzung mit Neofaschisten und Neonazis. Mit den Erfahrungen der alten Widerstandskämpfer und der Energie junger AntifaschistInnen haben wir eine einmalige Kombination. Gemeinsam neue Wege gehen im Kampf gegen alte und neue Nazis und ein langfristiges Konzept für ein antifaschistisches Nürnberg sind die aktuellen Aufgaben unserer Kreisorganisation.

vvn-logoAntifaschismus muss praktisch sein!

Unterstützt deshalb die VVN-BdA! Die VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten leistet einen wertvollen Beitrag für die Zukunft. Sie lässt die Vergangenheit nicht vergessen. Die Zeiten sind vorbei, als Verfolgte des Naziregimes in Schulen vor Klassen Rede und Antwort standen über die Verbrechen der Hitlerfaschisten. Heute ist das Bild der VVN im Wandel begriffen. Öffentlichkeit muss auf andere Weise hergestellt werden. Beispielsweise mit unserer antifa-information, mit Veranstaltungen, Kundgebungen, Kranzniederlegungen, mit Aufklebern und Flugblättern und unseren Internet-Seiten. Und wir tun es – aber: Es kostet Geld, viel Geld. Und die VVN Nürnberg möchte weiterhin aktiv bleiben für die antifaschistische Sache. Genauso aktiv wie seit ihrer Gründung. Deshalb sind wir angewiesen auf Eure Hilfe. Spenden, Daueraufträge oder – falls noch nicht geschehen: MITGLIEDSCHAFT!

Unser Konto: VVN Nürnberg, IBAN: DE44 7605 0101 0013 2053 07, Sparkasse Nürnberg

Unsere Adresse: VVN-BdA, Postfach 810 129, 90246 Nürnberg


apropos: Die „Kameraden“ der VVN

Jedesmal, wenn die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes eine Veranstaltung macht kommt es zu den gleichen Szenen: Spätestens bei der Begrüßung klappen bei dem Einen oder der Anderen der Kiefer runter und die Augen öffnen sich erschreckt. Und sie stellen sich die selbe, bange Frage: „Hat der jetzt wirklich ‚Kameradinnen und Kameraden‘ gesagt???“ Was für viele erschreckend ist, hat einen tiefen historischen Hintergrund. Die Anrede als „Kameradin und Kamerad“ in der VVN kommt aus den Kerkern der Hitlerfaschisten, aus den Gefängnissen der Gestapo, den Zuchthäusern und Konzentrationslagern. Weil die Faschisten dort alle einsperrten und folterten, die ihnen unangenehm waren, traf man unter den Gefangenen Christen und Sozialdemokraten ebenso wie Parteilose, Kommunisten, Juden, Bibelforscher und Homosexuelle. Nun war es für den christlichen Antifaschisten nicht leicht, sich von kommunistischen Mitgefangenen als Genosse anreden zu lassen. Ebenso fiel es diesen schwer sich als Bruder oder Schwester betiteln zu lassen. Also einigte man sich auf eine unverbindliche Art und erfüllte gleichzeitig das, ohne was es nicht ging im KZ: ohne Kameradschaft. So entstand die Anrede Kameradin und Kamerad. Und nachdem heute noch Antifaschist/inn/en aller politischen Weltanschauungen und Herkunft der VVN angehören und weil man die Tradition des antifaschistischen Widerstandes hochhalten will, wird dieser Name weiterverwendet. Auch wenn irgendwann die wenigen noch lebenden Naziopfer nicht mehr unter sind. Im übrigen: Warum sollten wir ausgerechnet alten und neuen Nazis und den Militaristen das exklusive Recht zugestehen, sich Kameraden zu nennen? Kameradschaft ist etwas positives; deshalb gehört der Name eher uns als denen.

apropos: „Vorfeldorganisation“ VVN

In seiner Ausgabe vom Januar 1998 brachte der „Vorwärts“, Zeitung der SPD, einen Artikel, in dem die „VVN mit ihrem neuen Zusatz BdA“ als „Vorfeldorganisation der Kommunisten bzw. PDS“ herabgestuft wird. Verfasser war der stellvertretende Vorsitzende der AvS (Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten) Heinrich Potthoff. Der Bundessprecher der VVN-BdA Peter-Christian Walther antwortete in einem Leserbrief darauf:

„Die Welt hat sich gewaltig verändert, auch die VVN-BdA und ihr Umfeld. Wir sollten nicht länger in den Schützengräben des Kalten Krieges verharren. Die heutige VVN ist keine Vorfeldorganisation – von niemandem!“