In Syrien tobt seit über einem Jahr ein grausamer Bürgerkrieg. Und eigentlich wäre es die Aufgabe der „Internationalen Gemeinschaft“, insbesondere der UNO, die „Kriegsparteien“ (und zwar alle!) aufzufordern: Die Waffen nieder! Verhandelt!So eindeutig geschieht das leider nicht. Denn Syrien befindet sich auch im Fadenkreuz internationaler Interessen. Und es ist kein Geheimnis, dass sich die militärisch kämpfende Opposition gegen die Assad-Regierung zunehmend aus islamistischen Kämpfern – von radikalen Sunniten und Salafisten bis Al-Kaida-Mitgliedern – zusammensetzt. Also von Saudi-Arabien und Katar bezahlte, über die Türkei eingeschleuste reaktionäre Banditenhaufen.
Der hochrangige General a. D. der US-Armee Wesley Clark hat das in einem TV-Interview mit CNN auf den Punkt gebracht:
…“Waffen werden nach Syrien nach wie vor eingeführt, Flüchtlinge verlassen das Land, doch dort gibt es kaum etwas, was an eine organisierte syrische Opposition erinnert, mit der man zusammenarbeiten könnte“, fügte Clark an. Saudi Arabien und Katar rufen zwar zum Sturz von Präsident Baschar al-Assad auf, diese Aufrufe „scheinen vielmehr eine opportunistische antiiranische Strategie zu sein“, hieß es. Der General verwies auch darauf, dass es unter den Aufständischen radikal gesinnte Sunniten gebe, die möglicherweise Al-Kaida-Mitglieder seien, deren Machtantritt die Krise lediglich vertiefen und mit der Massenflucht von Christen und Gläubigen, die sich zu anderen Religionen bekennen, enden würde. … Eigentlich sollte auch die Bundesregierung, insbesondere ihr Außenminister wissen, welchen „Kämpfern“ in Syrien finanzielle und logistische Unterstützung zugesagt und gewährt wird.
Andererseits: Wer keine Skrupel hat, z.B. an den demokratiefreien Staat Saudi-Arabien, dem finstersten Hort des Mittelalters, Hunderte von Kampfpanzern zu verkaufen, der kann auf keinem Fall glaubhaft behaupten, dass es in Syrien um die Einführung von Demokratie geht.