Die Aberkennung von Ehrenbürgerschaften und die Umbenennung von Straßennamen von Nazigrößen und ihrer Unterstützer muss selbstverständlich sein!

12. Mai 2009

Kurzzeitig sorgte in unserer Nachbarstadt Schwabach eine Initiative des CSU-Landtags-abgeordneten (und ehemaligen Staatssekretärs) K.Freller für Schlagzeilen. Ihm war jetzt aufgefallen, dass die während der Nazi-Diktatur vergebene Ehrenbürgerschaft an Hitler in Schwabach immer noch nicht endgültig gelöscht worden war. Unsere Kameradin Christel Hausladen-Sambale schrieb dazu den folgenden Leserbrief, der auch teilweise im „Schwabacher Tagblatt“ veröffentlicht wurde:

„Eigentlich sollte die Aberkennung von Ehrenbürgerschaften und die Umbenennung von Straßennamen von Nazigrößen und ihrer Unterstützer eine Selbstverständlichkeit sein. Dies zu tun ist nun schnellstens Aufgabe, der im Stadtrat vertretenen Parteien. Eine kleine Anmerkung allerdings sei erlaubt. Der ehemalige OB Reimann, die SPD, die Grünen, die Gewerkschaften, der Stadtjugendring, die Kirchen und viele engagierte Schwabacher Bürgerinnen und Bürger waren immer bereit, Aktivitäten gegen Alt- und Neonazis zu unterstützen. Sie halfen mit durch Erinnerungs- und Gedenkarbeit über die Naziverbrechen aufzuklären und brachten diese mit auf den Weg.

Dagegen glänzten durchwegs die im Stadtrat vertretenen CSU-Mitglieder und ihre Parteifreunde mehrheitlich mit Abwesenheit. Jahrelang wurden von ihnen Übergriffe von Neonazis in unserer Stadt verschwiegen, verharmlost und heruntergespielt. Auch bei der Frage nach der Anbringung und den Ort einer Gedenktafel für ermordete und verfolgte Schwabacher Antifaschisten hat die CSU keine besonders rühmliche Rolle gespielt. Es soll sogar Zeiten gegeben haben, da wurden Bürger wegen Sachbeschädigung angezeigt und mussten Strafe bezahlen, weil sie am alten Schwabacher Gefängnis eine Erinnerungstafel für Antifa-schistInnen angebracht hatten. Aber besser späte Einsicht von Herrn Freller und der CSU als keine.“

Ein Hinweis der Redaktion: Schwabach ist eine der wenigen Städte in Bayern, in der es noch immer eine Hans-Meiser-Straße gibt, benannt nach dem ehemaligen evangel. Landesbischof Hans Meiser. In Nürnberg wurde dieser Straßenname aus bekannten Gründen inzwischen entfernt. Vielleicht kann man das der CSU auch mal stecken! Wir helfen gern dabei.