Die Story von „Ollert-Junior“

17. Dezember 2008

Die NPD-Tarnorganisation BIA („Bürgerinitiative Ausländerstopp“ oder genauer „Bürgerinitiative Ausländerhass“) ist leider mit zwei Figuren im Nürnberger Stadtrat vertreten. Der eine ist Ollert, seines Zeichens auch Landesvorsitzender der bayerischen NPD und ein ausgemachter Biedermann als Brandstifter. Der andere heißt Schmaus, ein junger Kerl mit Babyface, der das Reden meist Ollert überlässt, sich aber schon dadurch ausgezeichnet haben soll, dass er bekannte Antifaschisten fotografiert hat, deren Bilder dann auf der Website der Anti-Antifa erschienen sind.

Während der Haushaltsdebatte hat dieser besagte Schmaus dann tatsächlich mal eine Rede abgelesen. Dabei ging es um unseren Antrag auf Erhöhung der Zuschüsse für die VVN-BdA, gegen die er wetterte, weil diese Organisation im Verfassungsschutz stünde und man ihr deshalb keine Zuschüsse geben dürfe.

Das ausgerechnet von diesem NPD Ableger.

Ich meldete mich darauf hin zu Wort, aber vor mir kam noch einmal Ollert dran, der aus dem Verfassungsschutzbericht zitierte. Meinen Beitrag leitete ich damit ein, dass ich auf die Ausführungen von diesem „Ollert-Junior“ reagieren wolle. Und ich führte aus, dass eines der größten Hindernisse, die NPD und ihre Tarnorganisationen zu verbieten, darin bestünde, dass sie von Verfassungs-schutzspitzeln durchsetzt sei. Man wisse also nicht genau, ob nicht auch so jemand wie „Ollert-Junior“ Zuträger des Verfassungsschutzes sei, wo er sich ja so gut in der Materie auskenne und außerdem – wie allgemein bekannt – ein aktiver „Hobbyfotograf“ sei.

Daraufhin meldete sich erneut Ollert und führte aus, dass er nun überhaupt nicht verstehe, weshalb ihn der Weinberg als „Ollert-Junior“ bezeichnet habe (allgemeine Erheiterung im Stadtrat). Dann fuhr er fort, dass es schon einen Ollert-Senior gebe, der sein Vater sei, aber in Oberbayern lebe. Und dass er deshalb doch kein „Ollert-Junior„ sei (gesteigerte Heiterkeit im Stadtrat). Und das mit dem Fotografieren könne er nun gar nicht verstehen; er sei kein Hobby-Fotograf (anhaltendes Gelächter im Stadtrat).

Ollert der „Null-Checker“ würden meine Töchter sagen. Bleibt nur noch nachzutragen, dass diese beiden Neo-Nazis doch tatsächlich der Führer-losen U-Bahn zugestimmt haben. Ob das nicht Probleme gibt beim nächsten NPD-Parteitag?

(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des „Rathaus-Letter“ der Linken Liste Nürnberg)

Ein Häufchen Neonazis gedachte der „ruhmreichen“ Wehrmachtverbrechen

13. Dezember 2008

Auch am 15.November marschierte wieder ein Häuflein Neonazis – abgeschirmt von über 1.000 Polizisten – durch Gräfenberg.Unter dem Motto «Nazis bejubeln die Täter – Gräfenberg gedenkt der Opfer!», boten ihnen 500 Bürgerinnen und Bürger Paroli. Als Redner war auch Ernst Grube, Zeitzeuge und Sprecher der VVN-BdA Bayern eingeladen. Er führte u.a. aus:

Gerade zum 70. Jahrestag der Reichs-Pogromnacht am 9.November 1938 wurde das „Nie Wieder“ in öffentlichen Ansprachen und auch in der Erklärung des Bundestages betont.

Umso unverständlicher ist das Gewährenlassen, ja sogar die teilweise Unterstützung der Neonazis bei ihren Aktivitäten, die sich gegen den Staat und Teile der Bevölkerung richten:

Auf der einen Seite gibt es offizielles Gedenken, auf der anderen Seite gibt es, wie wir auch hier, offiziell genehmigte Aufmärsche der Neonazis.

Und nicht nur das: Bürger, die ihre demokratische Pflicht ernst nehmen, die die staatlicherseits geforderte Zivilcourage gegen Antisemitismus und Rassismus in die Tat umsetzen und sich den Neonazis entgegenstellen, werden erkennungsdienstlich erfasst und kriminalisiert.

Wenn es darum geht sich dem Wüten, der Gewalt und den Provokationen der Neonazis entgegen zustellen, sind Sitzblockaden ein legitimes Mittel friedlichen Protests. …

Es war der evangelische Pastor M. Niemöller, der unter den Nazis sechs Jahre im Konzen-trationslager war, der nach dem Krieg sagte:

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; Ich war kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; Ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; Ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Proteste gegen Tønsberg-Laden mit rechtsextremen Klamotten

11. Dezember 2008

Die rechtsextreme Modemarke „Thor Steinar“ hat am 28.11. ein Geschäft am Nürnberger Kornmarkt in Betrieb genommen. Nach außen wirkt der Laden „Tønsberg“, in der Kurt Schumacher Straße 8, wie ein sportliches, schickes Outdoor-Bekleidungsge-schäft. Hinter der Marke verbirgt sich jedoch extrem rechtes Gedankengut.

In den Schriften, Symboliken und Farbkombinationen der Produkte geht es vor allem um die Verherrlichung von (deutscher) Kolonialisierung, nordischer Mythologie, Gewalt, Krieg und nationalsozialistischer Herrschaft.

So wurde das erste „Thor Steinar“-Logo auf Grund der Ähnlichkeit zu einem Zeichen der Waffen SS verboten. Mittlerweile dient die Marke der rechten Szene zur Wiedererkennung. Bereits am letzten Samstag (29.11.) organisierte das Antifaschistische Aktionsbündnis eine Protestaktion. „Wir werden so lange keine Ruhe geben bis der Nazi-Laden „Tønsberg“ schließen muss!“

Bitte beachtet auch diesen wichtigen Termin:

Am 20. Dezember Demonstration gegen den Nazi-Laden, 14 Uhr, Treffpunkt vor dem K4

Mehr Informationen gibt es auch unter: www.jugend.mittelfranken.verdi.de

Politik der „Bürgerinitiative“ Ausländerstopp trieft vor Ausländerhass

10. Dezember 2008

Bekanntlich sitzen seit den letzten Stradtratswahlen zwei NPD-Mitglieder im Nürnberger Stadtrat, gewählt über die Tarnliste „Bürgerinitiative“ Ausländerstopp. Chef der beiden ist Herr Ollert, seines Zeichens auch NPD-Vorsitzender in Bayern. Es saß schon in der letzten Wahlperiode im Nürnberger Stadtrat. Ollert ist ein waschechter NPD-Funktionär und die BiA eine NPD-Tarnliste

Sehr oft fielen die beiden Nazis bisher nicht auf, zumindest nicht durch konstruktive Beiträge. Aber bei den Stichworten „Ausländer“, „Asylbewerber“, „Migration“ (oder auch anderen von ihnen verteufelte Gruppen wie z.B. „Fliederlich“ oder auch VVN-BdA) fängt bei ihnen offensichtlich der Geifer an zu laufen! Schlägt die Stadtverwaltung z.B. zusätzliche Maßnahmen für Auszubildende vor, dann meldet sich der NPDler sofort: „Vorrangig für Deutsche“!. Richtet die Stadt zusätzliche Kindergartenplätze ein, dann schreit derselbe wieder: “Vorrangig für Deutsche“.

Die diesjährigen Haushaltsberatungen boten ihnen schließlich die Gelegenheit, sich richtig zu ‚outen‘ und gegen alles anzustinken, was mit unseren ausländischen MitbürgerInnen zu tun hat!

So z.B. beantragten sie:

Beim Ausländerbeirat der Stadt Nürnberg => Streichung aller eingesetzten Mittel auf Null Euro.

Für die Soziokulturelle Arbeit mit ausländischen BürgerInnen: => Null Euro. Oder: Zuschüsse für Degrin Ausländer/ Deutsche gemeinsam: => Null. Für die Betreuung von Asyl-bewerbern durch wen auch immer: => Null. Zuschüsse für Ausländerbetreuung durch den Caritasverband oder auch die Stadtmission: Null. Migrationsberatung durch die AWO: Null. Für den Initiativkreis Nürnberger Sinti:=>Null. Natürlich wird auch die Gruppe Fliederlich nicht verschont: Ihr Zuschuss sollte ebenfalls auf Null schrumpfen.

Das Ganze wurde durchwegs mit der scheinheiligen Begründung garniert: „Kürzung zur Haushaltskonsolidierung“.

Von Übel ist für die beiden Ausländerfeinde darüber hinaus jegliche Art von emanzipatorischer Kleinkultur. Ginge es nach ihnen, so würden die Zuschüsse für wichtige kulturelle Einrichtungen wie für das Gostner Hoftheater, den KUNO, den Förderverein Z-Bau und andere kleine Kulturgruppen mindestens halbiert wenn nicht ganz gestrichen. So z.B. ihr Antrag für die Zuschüsse für das Projekt DESI => Streichung auf Null Euro.

Unsere Vereinigung VVN-BdA in Nürnberg erhält seit Jahren von der Stadt eine kleine jährliche finanzielle Unterstützung in Höhe 300 Euro. Klar, dass diese Anerkennung unserer antifaschi-stischen Arbeit bei den Neonazis geradezu den Horror ausbrechen lässt. Sie stellten den Antrag: => Streichung auf Null Euro Begründung: Verfassungsfeindliche Vereinigung.

Der Wolf im Schafspelz lässt grüßen! Oder wurde der Antrag sogar von Spitzeln des Verfassungs-schutz („V-Männer“) in der NPD geschrieben?

Die Mehrheit des Nürnberger Stadtrats fiel selbstredend auf diesen Hokuspokus der Neonazis nicht herein und unterstützte stattdessen den Antrag der Linken Listen die Unterstützung für unsere Arbeit auf 600 Euro zu erhöhen.

Den Unterstützern hier ein Dankeschön. Bleibt noch darauf hinzuweisen, dass die ausländer-feindlichen Anträge der „Bürgerinitiative Ausländerhass“ von allen anderen Stadtrats-parteien oder Gruppen abgelehnt wurden. Es möge auch in Zukunft dabei bleiben. G.N.

Nazipolitik im Nürnberger Stadtrat

3. November 2008

Auf der Stadtratssitzung vom 22.Oktober wurden zur bisherigen Anzahl in den städtischen Betrieben noch zusätzliche vierzig Ausbildungsplätze beschlossen. Das ist eine durchaus lobenswerte Maßnahme. Den beiden Neonazis in der NPD-Tarnliste „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ passte dieser Beschluss so nicht. Sie stellten den Antrag, dass die zusätzlichen Ausbildungsplätze „vorrangig an deutsche Staatsbürger vergeben werden“.

Dieses menschenverachtende nationalistische und rassistische Treiben der beiden Neonazis sollte durchaus unter interessierten Jugend-lichen stärker bekannt gemacht werden. Vor allem dann, wenn die NPD sich dazwischen ein soziales Mäntelchen umhängt.

Vom Stadtrat wurde dieses widerwärtige Anliegen einmütig zurückgewiesen. Nicht ganz verständlich ist jedoch, warum ein solcher Antrag im Nürnberger Stadtrat überhaupt zur Abstimmung gestellt wurde. Er ist nationalistisch und rassistisch, stellt die Gleichheit der Menschen in Frage! Und er verstößt eindeutig gegen das gesetzlich verankerte Diskriminie-rungsverbot. In der Stadt der Menschenrechte sollte es besonders ernst genommen werden.

Polizei und Staatsanwaltschaft kriminalisiert Nazigegner

1. November 2008

In unserem letzten Rundbrief berichteten wir über den Versuch von Bamberger Staatsanwaltschaft und Polizei, die Antinazi-Demonstranten in Gräfenberg zu kriminalisieren. Erfreulicherweise wurde jetzt auch in den hiesigen Medien über dieses höchst merkwürdige Vorgehen der Staatsmacht etwas umfassender berichtet. (U.a. NN, 23.10.2008) Auf dem Tisch liegt zudem ein Bericht der Bamberger Kripo, warum sie bzw. der Staats- und Verfassungsschutz sich so sehr um unseren Kameraden Günter Pierzig „kümmern“ und ihn wie einen Kriminellen behandeln:

„Nach Erkenntnissen hiesiger Dienststelle nimmt Herr Pierzig regelmäßig an Gegendemon-strationen zu den NPD-Aufzügen in Gräfenberg teil“ (siehe Rückseite)

Oh heilige Einfalt möchte man fast feststellen! Jetzt wissen wir endlich, was „Verfassungs-schützer“ in Gräfenberg treiben. Nicht die NPD haben sie im Visier. (Einige von ihnen laufen als V-Männer wohl auch mit der Nazitruppe.) Nein, sie zählen die Gegendemonstranten und wer wann und wie oft dabei war. Darüber fertigen sie dann dicke Berichte für diensteifrige Polizeiinspektionen.

Mit Einfalt allein ist es aber leider nicht getan. Diesen sogenannten „Staatsschützern“ geht es nicht nur darum sich wichtig zu machen. Es geht um die Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstands insgesamt. Das Demonstrationsrecht und Recht auf Widerstand wird dabei mit Füßen getreten. Und vor allem soll mit solchen hochintelligenten „Erkenntnissen“ der Widerstand gegen die Nazi-Plage in Gräfenberg gespalten werden. Die VVN-BdA hat auf ihrer Landesdelegierten-Konferenz am 18.Okt. in Dachau gegen dieses rechtswidrige Vorgehen protestiert und zur Solidarität mit allen Betroffenen aufgerufen.

Solidaritäts- und Protesterklärung

Nahezu 300 BürgerInnen haben sich im Juli 2008 in Gräfenberg einem Naziaufmarsch mit einer Sitzblockade in den Weg gestellt. Die Nazis konnten deswegen ihre vom Landratsamt genehmigte Demonstrationsroute nicht durchführen.

Wir, die Teilnehmer der Landeskonferenz der VVN-BdA, solidarisieren uns mit dieser Aktion des Widerstands gegen die ständigen NPD-Aufmärsche in Gräfenberg. Mit ihr wurde die von Politik und Medien immer wieder geforderte Zivilcourage gegen Antisemitismus und Rassismus in die Tat umgesetzt.

Allen TeilnehmerInnen der Sitzblockade versichern wir unser Hochachtung und Solidarität. Gleichzeitig protestieren wir energisch gegen das diskriminierende Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Es ist unerhört, dass von den 300 GegendemonstrantInnen über 50 Personen nach der Widerstandsaktion Vorladungen der Polizei wegen „Nötigung“ erhielten und die Bamberger Staatsanwaltschaft selbst jetzt noch Ermittlungen gegen einzelne TeilnehmerInnen durchführt. Als geradezu skandalös betrachten wir den Tatbestand, dass einige Teilnehmer, darunter auch Mitglieder der VVN-BdA, eine Vorladung zur „Erkennungsdienstlichen Behandlung“ erhielten.

Diese Kriminalisierung von aktiven AntifaschistInnen weisen wir ganz entschieden zurück.

Wir fordern die Staatsanwaltschaft Bamberg auf, alle Ermittlungen nach § 170 StGB sofort einzustellen.

Wir erklären, dass wir auch weiterhin mit allen unseren Kräften den zivilen und gewaltfreien Widerstand gegen die Neofaschisten in Gräfenberg mit allen Kräften unterstützen.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

Spielt jetzt die Bamberger Staatsanwaltschaft verrückt ?

22. Oktober 2008

Am 25. Juli feierten die Gräfenberger Demokraten die Auszeichnung mit dem Würzburger Friedenspreis und dem Bundespreis 2008 „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ mit einem tollen Fest auf dem Marktplatz unter dem Motto „Wir pfeifen auf den Nazischeiß und feiern unsern Friedenspreis“.

Und es gab natürlich große Befriedigung darüber, dass es den ca. 250 bis 300 Menschen aus Gräfenberg und Umgebung an diesem Tag gelungen war, den Naziaufmarsch zumindest zeitweilig zu verhindern. Die vorgesehene Aufmarschstraße wurde eineinhalb Stunden blockiert. Die 30 – 40 Nazis mussten auf Umwegen auf der Treppe zu ihrer Kundgebung schleichen.

Die Polizei drohte zunächst, den Nazi-Aufmarsch gegen die 250 Demonstranten zu erzwingen. Nachdem diese Einschücht-erung nicht gelang, schikanierte sie willkürlich – vermutlich fühlte sich der vor Ort zuständige Polizei-Chef persönlich in seinem Diensteifer verletzt – die Gräfenberger Demokraten und hielt die Gegendemonstranten über eine halbe Stunde rechtswidrig auf der Straße fest. (Inzwischen hat ein Teilnehmer gegen diese Schikane Anzeige erstattet)

Der Staatsanwaltschaft in Bamberg aber geht der Widerstand der Gräfenberger offensichtlich gegen den Strich. Anstatt konsequent gegen den Dauer-Terror der Nazis vorzugehen, wird jetzt versucht, die Teilnehmer der Sitzblockade zu kriminalisieren.

Unbescholtene Bürger – darunter Mitglieder des Bürgerforums Gräfenberg und der VVN-BdA werden wegen „Nötigung“ mit Ermittlungs-verfahren bis hin zu „erkennungsdienstlicher“ Behandlung überzogen. (siehe Rückseite) Gleichzeitig streifen Polizisten durch Gräfenberg und fordern die Anwohner auf, anhand von Fotos Teilnehmer der Blockade zu identifizieren.

Kurzzeitig versuchte die Polizei die friedliche Sitzblockade aufzulösen.

Einerseits hören wir selbst von konservativen Politikern immer wieder Aufrufe, den Nazis entgegen zu treten und sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren. Andererseits gibt es knallharte Drohbriefe von Staatsanwaltschaft und Polizei. Das passt nicht zusammen!

Nicht zu Unrecht stellen dazu Gräfenberger BürgerInnen fest: „Durch dieses Vorgehen der Justiz gerät der Aufruf von Kanzlerin Merkel und anderer Politiker zu bürgerlichem Engagement gegen Rechtsradikalismus in Bayern zur Farce“.

Es wird Zeit, dass dieses Treiben der Staatsanwaltschaft schnellstens beendet wird.

Raser fuhr in den Tod

12. Oktober 2008

Ein sich offensichtlich selbstüberschätzender und verantwortungsloser Raser verunglückte in der Nacht von Freitag auf Samstag tödlich. Der Unfall ereignete sich am Stadtrand der österreichischen Stadt Klagenfurt, nach einem riskanten Überholmanöver, als das Fahrzeug von der Straße abkam und gegen mehrere Hindernisse prallte. Die von Steuergeldern finanzierte Luxuskarosse wurde dadurch zerstört, der Raser starb noch an der Unfallstelle.

Nach Polizeiangaben fuhr der rücksichtslose Verkehrsteilnehmer fast doppelt so schnell als erlaubt. Wenige Meter hinter der Unfallstelle wären sogar nur noch 50 Stundenkilometer erlaubt gewesen. Es ist dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass es bereits fortgeschrittene Stunde war. Nicht auszudenken, welche Folgen eine solche Rennfahrt zu früherer Stunde gehabt hätte.

Der Verkehrsrowdy war führendes Mitglied einer rechtsextrem-populistischen Partei und bekannt für seine extrem menschen- und ausländerfeindliche Haltung. So forderte er die Ausweisung von Ausländern, „noch bevor diese straffällig werden“. Menschen mit Migrationshintergrund fürchteten den mit politischen Ämtern betrauten Populisten als Rassisten.

Spannend bleibt weiterhin die Frage, aus welchem Grund sich der Raser auf seine gefährliche Fahrt begab. Der eilig dargestellte Grund, er sei auf dem Weg zum 90. Geburtstag seiner Mutter gewesen, lässt vor allem aufgrund der späten Stunde erhebliche Zweifel zu.

Die VVN-BdA trauert keinesfalls um den Rechtspopulisten.

Hinweis: Aus diesem Anlass bietet der VVN-BdA Online Shop das Buch „Haider und die Freiheitlichen“ (Antiquarisch) zum Sonderpreis von 4 Euro an. Zum Shop geht es unter www.vvn-bda.de/shop oder über unsere Linkliste

Es reicht! Das Maß ist voll!

9. Oktober 2008

In der Nacht vom 7 auf 8. September haben Nazis mit Teerbrocken die 4 Scheiben des „Roten Zentrums“ in der Nürnberger Nordstadt eingeschmissen. Dieser Anschlag reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen/ Attentaten der Nazis auf Gebäude und Örtlichkeiten von Nazi Gegnern im Raum Nürnberg/Fürth, die allein 2008 registriert wurden.

– 2maliger Anschlag auf das Haus einer antifaschistischen Familie in Fürth – Anschlag auf das Gewerkschaftshaus in Fürth – Anschlag auf das GEW- Büro in Fürth – Anschlag auf das Linksparteibüro in Nürnberg – Anschlag auf die Schwarze Katze in Nürnberg/Gostenhof – Anschlag auf den Libresso Buchladen

Noch handelt es sich dabei um Scheiben, die zerschlagen wurden! Der neofaschistische Mob scheut aber auch nicht zurück, Menschen anzugreifen. Was muß eigentlich noch passieren, um den Nazis und Ihren Hintermännern das Handwerk zu legen!? Wie wir alle wissen, sitzen in Nürnberg die Neonazis Ollert und Schmaus im Stadtrat, die auf Kosten des Steuerzahlers ihre NPD- und Naziparolen hegen und pflegen. Sie sind die Brandstifter u.a. für solche Verbrechen und müssen entsprechend in der Öffentlichkeit benannt und behandelt werden. Es ist für die demokratischen Menschen nicht weiter hinnehmbar, dass Neonazis wie z.B. Schmaus bei jeder Antinazidemo mit Fotoapparat bewaffnet, gezielt Antifaschisten unbehelligt vor den Augen der Polizei fotografiert, deren Bilder und Anschriften dann alsbald im Internet auftauchen, mit der klaren Aufforderung an das neofaschistische Umfeld, sich um diese Personen/ Treffpunkte/ Wohnungen zu „kümmern“. Mit dem Ergebnis, wie oben dargestellt. Nicht nur Nürnberg hat aus der Geschichte eine besondere Verpflichtung auferlegt bekommen, den Nazis auf allen Feldern entgegenzutreten. Wenn dies nicht leere Worthülsen sein sollen, muss endlich gehandelt werden. Es kann nicht angehen, dass in unseren Städten das Recht auf Versammlungs-und Wohnungsfreiheit von neofaschistischen Mordbuben und NPD-Funktionären abhängig wird! Wir fordern die Stadtverantwortlichen auf, nicht nur zu reden sondern zu handeln!

Als ersten Schritt und als erstes Zeichen in diese Richtung fordern wir den Stadtrat in Nürnberg und Fürth auf:

Einrichtung eines Fonds für die Opfer und Betroffenen neofaschistischer Gewaltakte mit mindestens 10.000 Euro, um diese rechtlich, finanziell oder in sonstiger Form zu unterstützen!

Für ein buntes Nürnberg und Fürth! Setzen wir ein Zeichen weit über die Städte hinaus! Den Menschen und unseren Städten wäre Gutes getan!

Die VVN fordert Euch auf, diese Initiative zu unterstützen!

Erneut friedlicher Protest in Gräfenberg

13. November 2007

Die NPD wollte am 11. November den Gräfenberger Marktplatz wieder für ihre revanchistischen, geschichtsfälschenden und menschenverachtenden Ziele missbrauchen. Doch der Gräfenberger Marktplatz gehörte erneut nur den Gräfenberger Demokraten.

„Wir sind ziemlich fassungslos, dass die NPD mit Fackeln, Stahlhelm und Trommeln wie zu Zeiten des Dritten Reiches kriegerisches Heldentum in unserer Stadt feiern darf“, so hat Monika Michael vom Gräfenberger Bürgerforum den Aufzug am 11. November von ca. 100 neofaschistischen Mitläufern, vorab kommentiert.

Die NPD wollte auch an diesem Tag wieder den Gräfenberger Marktplatz für ihre revanchistischen, geschichtsfälschenden und menschenverachtenden Ziele missbrauchen.

Doch der Gräfenberger Marktplatz gehörte erneut nur den Gräfenberger Demokraten selbst, die sich im Gedenken an die 20 Millionen Menschen, die von den Faschisten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern umgebracht worden waren, auf dem Marktplatz wieder friedlich versammelt hatten.

Der schnell vorüberziehende Zug der alt- und neofaschistischen Hohlköpfe wurde übertönt von dem eindrucksvollsten Totengedenken, das in Gräfenberg wohl bisher stattgefunden hat: schweigend hörten die Demokraten den alles Trommeln übertönenden Khaddisch. Das jüdische Totengebet empfing ihre einstigen Mörder und trieb sie schnell wieder aus der Stadt hinaus, durch haushohe Bilddarstellungen aus Theresienstadt, Bergen-Belsen und anderen Konzentrationslagern hindurch, an Bergen von ermordeten Menschen vorbei.

Und das Transparent „Mahnmale sind für Denkende“ stand dabei über allen Köpfen. Die wortlose, aber eindrucksvolle Gestik vieler Demokraten, die sich auf den Boden legten und mit weißen Leichentüchern überdeckten, verstärkten die innere Wut und den Mut, sich diesem braunen Verbrecherpack weiterhin entgegen zu stellen.

Der 11. November 07 zeigte wieder einmal, dass der Gräfenberger Widerstand gegen Alt- und Neofaschisten nicht nachlässt. Im Gegenteil, trotz heftigster Graupelschauer, eisiger Kälte und Sturm standen wieder 300 Demokraten eng und friedlich zusammen und zeigten, dass diese gewaltfreie Form des Widerstands Zukunft hat für die Demokratie, auch wenn dieser geduldige Widerstand langen Atem braucht. „Fackeln, Stahlhelm und Trommeln“ dagegen haben auf dem Gräfenberger Marktplatz und nirgendwo auf der Welt etwas zu suchen, denn

Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen!

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