70. Jahretag der Befreiung von Faschismus und Krieg

14. Juli 2015

Auf große Anerkennung gestoßen ist die Rede des Altoberbürgermeisters Dr. Peter Schönlein, auf der Kundgebung von VVN-BdA und anderen antifaschistischen Organisationen am 9.Mai auf dem Aufseßplatz. Er fand klare Worte gegen alle, die meinen, dass mit Krieg auch nur ein Problem zu lösen wäre. (Aus seiner Rede): „Nie mehr, so schworen sich die Menschen damals, sollte von deutschem Boden wieder Krieg ausgehen, niemals mehr sich wiederholen, was nationalsozialistischer Wahn und Verblendung an Tod und Zerstörung in Europa und der Welt angerichtet hat. Doch welche Wirkungsmacht hat die Erinnerung an all die Katastrophen dieser Jahre noch? Weiß man heute noch zu schätzen, wie kostbar und köstlich Frieden ist? Gilt eigentlich noch der politische Grundsatz, dass Krieg kein Mittel der Politik sein kann, sein darf? Die Ereignisse des letzten Jahres sprechen – trotz aller Beschwichtigungsversuche – eine klare Sprache. Sie zeigen eine Entwicklung auf, die in immer schnellerem Tempo auf wieder mehr Krieg und weniger Frieden hinausläuft. Ausgerechnet der Bundespräsident hat sich berufen gefühlt, auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Bundesbürger zu mehr Aufgeschlossenheit gegenüber Militäreinsätzen im Ausland aufzurufen. Das hatte offenbar Signalcharakter. Denn seitdem ging es Schlag auf Schlag. Im Frühjahr setzten auf Betreiben der NATO die Bestrebungen ein, den für schnelle Militäreinsätze lästigen Parlamentsvorbehalt bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr wenn nicht abzuschaffen so doch auszuhöhlen und einzuschränken. Im Sommer war es ein Schock, mit welcher Geschwindigkeit und Selbstverständlichkeit allem hehren und bisher gültigen Grundsätze über Bord geworfen und die Lieferung deutscher Waffen in ein Krisen- und Kriegsgebiet beschlossen und umgesetzt wurde. Das sei eine Ausnahme und werde sich nicht wiederholen, beteuerten die Befürworter des Beschlusses. Das glaube, wer mag.   dr-schoenlein-aufseßplatz-2015Im Herbst wurde auf dem NATO-Gipfel – auch´mit Zustimmung Deutschlands – eine drastische Erhöhung der Rüstungsetats für die nächsten Jahre beschlossen. Für die Bundesrepublik wäre das eine Erhöhung um sage und schreibe 50 %! Wir wissen also, wohin die Reise gehen soll und was uns in den nächsten Jahren bevorsteht. (…) Alle diese Schritte hin zu mehr militärischen Lösungen haben die Bundesverteidigungsministerin konsequenterweise dazu bewogen, jetzt auch ein neues Weißbuch erarbeiten zu lassen, damit es für den Umbau der Bundeswehr von einer Landesverteidigungs- in eine Interventionsarmee die entsprechende Rechtfertigung gibt. Nicht nur Experten des Militärwesens, sondern die gesamte Zivilgesellschaft, sogar die Friedensbewegung sind aufgerufen, sich in die Erarbeitung einzubringen.     Ich rufe der Bundesverteidigungsministerin zu: Verlassen Sie sich darauf, dass wir nicht stillschweigend zusehen werden, wenn deutsche Soldaten wieder in aller Welt in denKrieg ziehen sollen.“ Dem können wir uneingeschränkt zustimmen

8.Mai – Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg

14. Juli 2015

Darum ging und geht es auch weiterhin: „Wir wollen am 8. Mai vor allem an die Hoffnung der Befreiten auf eine Welt ohne Kriege, Elend und Unterdrückung erinnern und diese als Impuls nehmen, weiter an der Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit zu arbeiten, so wie es die befreiten Häftlinge von Buchenwald geschworen haben. In diesem Sinne rufen wir auf: Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg (aus dem Aufruf der VVN-BdA zum 8.Mai 2015)   achter-mai-2015-01

 

 

 

 

 

Auf dem Russenfriedhof“ sind ca. 5.500 russische Kriegsgefangene begraben. Sie wurden ermordet oder starben an Auszehrung und/oder Krankheit. Ein Überleben der Gefangenen in den Lagern war von den Faschisten nicht vorgesehen. Am 8.Mai legten wir an einer der sieben Stelen ein Bukett nieder.

 

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Bert Brecht: Epilog

Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert

Und handelt, statt zu reden noch und noch.

So was hätt einmal fast die Welt regiert!

Die Völker wurden seiner Herr, jedoch Dass keiner uns zu früh da triumphiert –

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!

 

Aus Bertold Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

27. Juli 2015: Einladung zur Mitgliederversammlung

14. Juli 2015

Am Donnerstag, 23. Juli um 19.30 Uhr findet unsere nächste Mitgliederversammlung im Nachbarschaftshaus Gostenhof statt.

Vorgesehene Tagesordnung: 

Diskussion über die abgelaufene Arbeit – Wie weiter mit der Kampagne „VVN-BdA raus aus dem Verfassungsschutz“? Wenn am 23. Juli eine Kundgebung von PEGIDA stattfindet, werden wir uns selbstverständlich an den Gegenaktionen beteiligen! Und wie immer, bitte FreundInnen und Bekannte mitbringen.

IS ist nicht vom Himmel gefallen!

1. Juni 2015

Entsetzt kommentierte ein Leser von Zeit online: »Eine brutale Mörder-, Vergewaltiger- und Folterbande ist unterwegs, und keine Macht ist in der Lage, diesen Wahnsinn zu stoppen?« Wären die sogenannten Qualitätsmedien, einschließlich Die Zeit, im Umgang mit der Wahrheit nicht so sparsam, wüsste der empörte Leser längst, dass der IS von den Mächtigen in Washington und den Hauptstädten der europäischen Verbündeten sehr schnell gestoppt werden könnte. Dadurch nämlich, dass die westlichen Regierungen aufhören, die salafistischen Gewaltextremisten insgeheim mit Waffen, Material und Geld zu unterstützen….“

Die Terror-Truppe mit Namen IS (Islamischer Staat) ist nicht vom Himmel gefallen. Und sie könnte ohne potente Unterstützer ihr Unwesen nicht lange treiben. Das beweisen vor kurzem enthüllte Geheimdienst-Dokumente in den USA. Siehe Anhang…

 

 

13. Juni 2015: 10 Jahre NSU-Morde – Demonstration / Kundgebung / Straßenfest

1. Juni 2015

Vor zehn Jahren wurde Ismail Yasar in seinem Imbissstand, vor vierzehn Jahren Abdurrahim Özüdodogru in seiner Schneiderei Opfer des rechten Terrornetzwerks Nationalsozialistischer Untergrund NSU. Einige Untersuchungsausschüsse und über 200 Verhandlungstage im NSU-Prozess später ist klar, dass die These von der isolierten Terrorzelle nicht haltbar ist und der  Verfassungsschutz nicht etwa nur ein paar Pannen mehr auf seinem Konto hat. Streicht Euch den 13.06.2015 schon mal ganz rot im Kalender an und kommt zahlreich zur Demo und dem Straßenfest!

12. Juni 2015: Wo haben die jüdischen Mitbürger gewohnt?

1. Juni 2015

Diese Frage stellt das NEFF (Nürnberger Evangelisches Friedensforum) und lädt ein zu einer Erkundungstour.

Es zeigt sich, dass es in unserer näheren Umgebung nicht wenige historisch interessante „Überbleibsel“ gibt.

Siehe hier die Einladung…

Liebe Freundinnen und Freunde der VVN-BdA

1. Juni 2015

In einem VVN-BdA-Info haben wir vor kurzem (Info vom 13.05.15) auf die erneute Diffamierung unserer Organisation durch das Bayerische Innenministerium und den Verfassungsschutz hingewiesen. Diese „Berichterstattung“  im Verfassungsschutz-Bericht stinkt zum Himmel. So ist nach diesen stupiden VS-Berichten – und dem Urteil eines Münchner Verwaltungsgerichts – die Losung Faschismus ist keine Meinung – Sondern ein Verbrechen!  ein Kennzeichen für Verfassungsfeindlichkeit. Das betrifft ganz sicher nicht allein die VVN-BdA!

Das reicht inzwischen auch dem SPD-Abgeordnete im Bayerischen Florian Ritter (u.a. auch Mitglied der VVN-BdA). Er hat jetzt dankenswerterweise zu einer Solidaritätskampagne aufgerufen. Sie verdient nicht nur die volle Unterstützung der Mitglieder der VVN-BdA, sondern aller AntifaschistInnen – auch über Bayern hinaus.

Wir waren mit dem ersten Aufruf etwas voreilig. Die Kampagne soll als Petition an den Bayerischen Landtag laufen. Alle, die schon vorher unterschrieben haben, werden deshalb gebeten, diese Unterschrift nochmal direkt als Online-Petition abzuleisten –  über   https://www.openpetition.de/petition/online/gemeinsame-erklaerung-gegen-die-nennung-der-vvn-bda-im-bayerischen-verfassungsschutzbericht    oder über die Petitionsplattform Open-Petition  www.solidaritaet-vvn.de.  Im Zweifelsfalls: Zweimal hält besser!

Auch AntifaschistInnen, die nicht in Bayern wohnen, dürfen/sollten sich einreihen. Der Bayerische Innenminister soll ruhig wissen, dass dieses reaktionäre Gehabe auch über Bayern hinaus verurteilt wird. Alle MitstreiterInnen bitten wir deshalb, diesen Aufruf an Freundinnen und Freunde weiterleiten.


 

 

Brief von Florian Ritter – Für die SPD Mitglied im Bayerischen Landtags und der VVN-BdA

Betreff: VVN Solidarität – Start der Unterschriftensammlung – Bitte um Bestätigung Ihrer Unterzeichnung

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der gemeinsamen Erklärung gegen die Nennung der VVN/BdA im Bayerischen Verfassungsschutzbericht, Liebe Freundinnen und Freunde,
gut Ding will manchmal Weile haben. In den letzten Wochen hat Sie bereits die gemeinsame Erklärung „Für eine offene, demokratische Gesellschaft! Gegen die Diffamierung der VVN-BdA!“ erreicht. Dies geschah etwas früher als beabsichtigt, da wir noch mitten in den Vorbereitungen zur Durchführung der Kampagne waren, trotzdem haben Sie sich spontan entschlossen diese Erklärung zu unterzeichnen. Dafür mein herzlichster Dank! Nun ist es soweit. Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen und wir starten mit der öffentlichen Sammlung von Unterschriften für diese gemeinsame Erklärung. Da sich die Erstellung des Internetauftritts und Ihre Bereitschaft zur Unterschrift überschnitten hat, muss ich Sie um etwas Hilfe und Unterstützung bitten. Uns ist es nicht möglich, Ihre Unterschrift einfach auf das Petitionssystem zu übertragen, da der Eintrag nur persönlich erfolgen kann. Ich möchte Sie daher bitten sich nochmal selbst einzutragen. Entschuldigen Sie bitte diese Unannehmlichkeit, aber die Software lässt es technisch einfach nicht zu.
Alle Einzelheiten zur Unterschriftensammlung erfahren Sie auf der Internetseite 
www.solidaritaet-vvn.de.

Hier finden Sie Informationen und Argumente, sowie die Möglichkeit, diese Erklärung als Onlinepetition – mit Namensnennung oder auch Anonym – zu unterzeichnen.
Sie können aber auch ohne Umwege auf die Seite der Petitionsplattform Open-Petition wechseln und dort unterzeichnen.
https://www.openpetition.de/petition/online/gemeinsame-erklaerung-gegen-die-nennung-der-vvn-bda-im-bayerischen-verfassungsschutzbericht Eine gesonderte Mail mit einem Aufruf den Sie auch an andere Interessierte weiterleiten können, senden wir Ihnen in Kürze. Nochmals herzlichen Dank für die Unterstützung unseres Aufrufs. Rückfragen beantworte ich natürlich gerne.  Mit freundlichen Grüßen         Florian Ritter, MdL

 

06. Juni 2015: Weimarer Republik, Hitlerfaschismus und Gewerkschaftsbewegung

1. Juni 2015

Das ist der Titel eines Samstagsseminars am 06.06.2015 ab 10 Uhr in Nürnberg am Kornmarkt im Gewerkschaftshaus, 7. OG im Raum Burgblick Als profunde Referenten für diese schwierige Zeit der Gewerkschaftsbewegung haben wir Prof. Dr. Georg Fülberth und Dr. Friedrich Sendelbeck gewinnen können. Die Teilnahme ist auch für Noch-Nicht-Gewerkschaftsmitglieder möglich. Bitte bald anmelden!

20.April – Tag der Befreiung Nürnbergs – Fest der Demokratie

10. Mai 2015

Die Veranstalter (die Offene Kirche St. Klara, die Kath. Hochschulgemeinde und der Arbeitskreis der SPD gegen Rechts) hatten beim 7.Fest der Demokratie am Hallplatz einen ganz besonderen Vorschlag: Es wurden Stelen mit Figuren enthüllt, die Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter symbolisieren, für die der 20. April in Nürnberg der Tag der Befreiung war. Das war verbunden mit der Forderung, künftig Straßen in Nürnberg nach ihnen zu benennen. Vorgeschlagen wurden von den Veranstaltern die Nürnberger Bürgerinnen und Bürger: – Josef E. Drexel – Ludwig Göhring – Lorenz Hagen – Aloys Jung – Oskar Pflaumer – Kuni Schumann – Rob Zweerman. Der aus den Niederlanden stammende Rob Zweermann war von den Nazis nach Nürnberg verschleppt worden. Er hat sich federführend für das Mahnmal für die ZwangsarbeiterInnen eingesetzt. Alle anderen Vorgeschlagenen waren aktiv im Widerstand gegen die Nazidiktatur und wurden teileweise jahrelang eingekerkert.

 

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Für die VVN-BdA begründete unser Kamerad UIli Schlee die längst überfällige Ehrung des  1933 grausam ermordeten Oskar Pflaumer.

Vorgeschlagen wurde auch der Nürnberger Widerstandskämpfer und spätere Herausgeber der Nürnberger Nachrichten: Dr.Josef Drexel.

Ein Ereignis vor seinem Tod im Jahr 1976 belegt Drexels politischen Standpunkt:

Der Nürnberger Stadtrat hatte einstimmig beschlossen, Drexel zu seinem 80. Geburtstag die Ehrenbürgerwürde der Stadt zu verleihen. Zugleich aber hatte die Ostberliner Humboldt-Universität Drexel zum Ehrendoktor ernannt. Der Nürnberger CSU-Fraktionsvorsitzende teilte daraufhin Drexel mit, dass eine Zustimmung zur Verleihung des Ehrenbürgerrechts dann nicht mehr aufrechterhalten werden könne, wenn er den Ehrendoktor aus Ost-Berlin annehme. Drexel wies das zurück. Er erinnerte die Nürnberger CSU zum einen an das Ahlener Programm der CDU, worin es heißt: „Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. […] Inhalt und Ziel einer sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen des Volkes sein.“

Zum anderen wies Drexel auf die Opfer der Kommunisten im antifaschistischen Kampf und deren karitatives brüderliches Verhalten hin: „Es liegt z.B. in der Natur der Sache, obgleich darüber wenigstens bei uns eine Art verlegener Verschwörung des Schweigens waltet, nicht aus den Augen verlieren zu dürfen, dass die zahlenmäßig höchsten Opfer im antifaschistischen Kampf – wenn man vom Völkermord an den Juden absieht – die Arbeiterschaft zu bringen hatte, und innerhalb der Arbeiterschaft wieder die Kommunisten. Die Kommunisten waren es auch, die in beiden Lagern  in der allerschwersten Zeit meines Lebens mich nicht allein gelassen haben. Obgleich ich doch niemals ihr Genosse war. Sie verstanden mir Mut einzuflößen in Situationen, in denen mein Leben keinen Pfifferling mehr wert war.

[…] Das zu vergessen wäre mir einfach unmöglich. Dort in den Schinderstätten der Tyrannis habe ich erfahren, dass es immer und zu allen Zeiten eine Bruderschaft von Menschen gegeben hat, denen es auferlegt ist, das undankbare Geschäft der Caritas zu betreiben und die Fackel der Hoffnung durch das Dunkel der Zeit zu retten.“

 

Ehrung für R.Benario und E.Goldmann

10. Mai 2015

Am 12.April.1933, also vor 82 Jahren, wurden die Fürther Rudolf Benario und Ernst Goldmann im Alter von 24 bzw. 25 Jahren, nach bestialischen Misshandlungen von den Nazis in Dachau ermordet. Mit ihnen starben Arthur Khan aus Nürnberg und Erwin Kahn aus München.

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Die beiden Fürther Kommunisten aus jüdischem Elternhaus waren die ersten von 41 500 in Dachau ermordeten Häftlingen. Im Rahmen eines Gedenkens wurde am 11.April 2015 an der Uferpromenade in Fürth an sie und an alle durch Faschisten ermordeten Menschen erinnert. Es sprach u.a. der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung.

Unsere Kameradin Christel Hausladen-Sambale erinnerte an das Schicksal ihrer Familie.

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