14. Juli 2015
Am Pressegespräch nahmen mehrere Erstunterzeichner des Aufrufs teil: (v.l.n.r)
Florian Ritter, Mitglied des Bayerischen Landtags;
Linda Schneider, stellv Landessprecherin der Gewerkschaft ver.di Bayern;
Ernst Grube, Überlebender des NS-Terrors, stellvertretender Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau;
Klaus Hahnzog, ehem. 3. Bürgermeister der Stadt München
Pressemitteilung:
„Für die Streichung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) aus dem bayerischen Verfassungsschutzbericht“
Über 40 prominente Persönlichkeiten und engagierte Bürger aus Bayern fordern die Streichung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes aus dem Verfassungsschutzbericht. In einer gemeinsamen Erklärung, die der Presse am 29.06.2015 vorgestellt wurde, fordern bayerische Künstlerinnen und Künstler, Politiker, Gewerkschaftsmitglieder und Engagierte aus regionalen Initiativen gegen Rechtsextremismus und der Gedenkstättenarbeit die Streichung der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten“ (VVN-BdA) aus dem Bayerischen Verfassungsschutzbericht.
Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören Mitglieder des Bundestages, des Bayerischen Landtages, Mitglieder von örtlichen Initiativen, aber auch allgemein bekannte Persönlichkeiten wie der Sänger Konstantin Wecker, der Schauspieler Josef Bierbichler oder die Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, Ulrike Gote.
Die Unterzeichner heben besonders die Arbeit vieler bekannter Mitglieder der VVN-BdA als Mahner und Aufklärer vor Schulklassen, in der Jugend- und Erwachsenenbildung und im Rahmen der Gedenkstättenarbeit hervor.
In der Erklärung heißt es dazu unter anderem: „Viele ältere Mitglieder der VVN-BdA haben selbst noch Verfolgung und KZ-Haft am eigenen Leib erfahren müssen. Sie engagieren sich seit Jahren und Jahrzehnten als Mahner und Aufklärer vor Schulklassen, in der Jugend- und Erwachsenen-bildung und im öffentlichen Diskurs. Dieser Beitrag für eine offene und tolerante demokratische Gesellschaft, die sich klar gegen Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Ansichten einsetzt, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Diese Zeitzeugen genießen eine hohe Wertschätzung und viele wurden auch in Bayern mit verschiedensten Auszeichnungen, bis hin zum Bundesverdienstkreuz, geehrt.“
Darüber hinaus wird auch das Engagement der VVN-BdA in der Gedenkstättenarbeit, sowie in regionalen Initiativen gegen Rechtsextremismus gewürdigt. Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass gerade hier die Arbeit der VVN-BdA hohen Respekt und Anerkennung erhält.
Bei dem heutigen Pressegespräch äußerten sich die anwesenden Erstunterzeichner zu ihren Gründen für die Unterstützung der gemeinsamen Erklärung:
Florian Ritter, Mitglied des Bayerischern Landtags und Initiator der gemeinsamen Erklärung: „Die Anschuldigungen der Staatsregierung widersprechen wirklich jeder Realität. Dort wo sich Bürgerinnen und Bürger in Bayern gegen Rechtsextremismus engagieren, ist die VVN-BdA eine allgemein respektierte Partnerin. Die VVN-BdA steht nicht etwa für extreme Positionen, sondern für ein vielfältiges und buntes Bayern, das sich deutlich gegen rassistische und neonazistische Ideologien wendet.“
Aus Nürnberg und Umgebung sind als Erstunterzeichner dabei:
Michael Helmbrecht, Sozialwissenschaftler, Vorsitz. der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg
Christian Löbel, stellv. Vorsitzender des Bezirksjugendrings Mittelfranken, Mitglied im Koordinierungsgremium der Allianz gegen Rechtsextremismus in der europäischen Metropolregion Nürnberg
Erich Schneeberger, Vorsitzender des Verbandes der Sinti und Roma, Landesverband Bayern, Nürnberg
Harald Weinberg Mitglied des Deutschen Bundestags, die Linke, Mitglied der VVN/ BdA, Nürnberg
Helga Schmitt-Bussinger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag, Schwabach
Mitmachen und die Petition unterzeichnen – www.solidaritaet-vvn.de