„EU-Finanzminister auf Schloss Gödöllö in Ungarn“
16. April 2011
„Es war vor Jahrzehnten in Gödöllö: 1944 konnten sich einige wenige Juden vor ihrer Deportation auf dem Anwesen eines Antifaschisten verstecken. Anders als die halbe Million ungarischer Juden, die von Deutschen und der ungarischen Miliz in den Tod geschickt wurde.
Von der aktiven ungarischen Beihilfe zum Holocaust will die ungarische Regierung, die zur Zeit den Vorsitz des europäischen Rates führt, nichts wissen. Satt dessen konnte man von einer Beraterin des jetzigen ungarischen Regierungs-chefs Viktor Orban lesen, dass der Holocaust ein „marginaler Gesichtspunkt“ des zweiten Weltkrieges war.
Ein von der Orban-Partei verliehener Kulturpreis fiel jüngst an einen Mann, der die Juden bezichtigte, sie würden Ungarn „ins Becken rotzen“. Der Abgeordnete der Regierungspartei Fidesz, Oszkar Molnar, verstieg sich sogar ungestraft zu der Behauptung, dass das „jüdische Großkapital die ganze Welt und auch Ungarn übernehmen möchte, dass eine große jüdische Einwanderung zu erwarten ist und viele Kinder in Jerusalem deshalb bereits Ungarisch lernen“.(Zitat Ende)
Im Schloss zu Gödöllö tagten vor kurzem die EU-Finanzminister und retteten die Banken. Der wachsende und brutaler werdende Anti-semitismus und Rassismus (vor allem gegen Sinti und Roma) in Ungarn war kein Thema der Minister. Warum auch? Es ging ums Geld, und noch einmal ums Geld. Und das stinkt bekanntlich nicht. Menschenrechte oder auch demokratische Grundrechte haben da keinen Platz.