Erneut friedlicher Protest in Gräfenberg

13. November 2007

Die NPD wollte am 11. November den Gräfenberger Marktplatz wieder für ihre revanchistischen, geschichtsfälschenden und menschenverachtenden Ziele missbrauchen. Doch der Gräfenberger Marktplatz gehörte erneut nur den Gräfenberger Demokraten.

„Wir sind ziemlich fassungslos, dass die NPD mit Fackeln, Stahlhelm und Trommeln wie zu Zeiten des Dritten Reiches kriegerisches Heldentum in unserer Stadt feiern darf“, so hat Monika Michael vom Gräfenberger Bürgerforum den Aufzug am 11. November von ca. 100 neofaschistischen Mitläufern, vorab kommentiert.

Die NPD wollte auch an diesem Tag wieder den Gräfenberger Marktplatz für ihre revanchistischen, geschichtsfälschenden und menschenverachtenden Ziele missbrauchen.

Doch der Gräfenberger Marktplatz gehörte erneut nur den Gräfenberger Demokraten selbst, die sich im Gedenken an die 20 Millionen Menschen, die von den Faschisten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern umgebracht worden waren, auf dem Marktplatz wieder friedlich versammelt hatten.

Der schnell vorüberziehende Zug der alt- und neofaschistischen Hohlköpfe wurde übertönt von dem eindrucksvollsten Totengedenken, das in Gräfenberg wohl bisher stattgefunden hat: schweigend hörten die Demokraten den alles Trommeln übertönenden Khaddisch. Das jüdische Totengebet empfing ihre einstigen Mörder und trieb sie schnell wieder aus der Stadt hinaus, durch haushohe Bilddarstellungen aus Theresienstadt, Bergen-Belsen und anderen Konzentrationslagern hindurch, an Bergen von ermordeten Menschen vorbei.

Und das Transparent „Mahnmale sind für Denkende“ stand dabei über allen Köpfen. Die wortlose, aber eindrucksvolle Gestik vieler Demokraten, die sich auf den Boden legten und mit weißen Leichentüchern überdeckten, verstärkten die innere Wut und den Mut, sich diesem braunen Verbrecherpack weiterhin entgegen zu stellen.

Der 11. November 07 zeigte wieder einmal, dass der Gräfenberger Widerstand gegen Alt- und Neofaschisten nicht nachlässt. Im Gegenteil, trotz heftigster Graupelschauer, eisiger Kälte und Sturm standen wieder 300 Demokraten eng und friedlich zusammen und zeigten, dass diese gewaltfreie Form des Widerstands Zukunft hat für die Demokratie, auch wenn dieser geduldige Widerstand langen Atem braucht. „Fackeln, Stahlhelm und Trommeln“ dagegen haben auf dem Gräfenberger Marktplatz und nirgendwo auf der Welt etwas zu suchen, denn

Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen!