Was schützen unsere Verfassungsschützer?“
4. Januar 2012
Frühzeitig dran waren VVN-BdA und Ver.di in Nürnberg bereits im Oktober 2011 mit der Veranstaltung und Frage: „Was schützen unsere Verfassungsschützer?“Die Nazi-Mordserie war noch nicht bekannt. Dennoch kamen fast hundert Menschen, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten. Am Podium saßen:
Marcus Buschmüller, Gründer und Chef der Antifaschistischen Informations- und Dokumentationsstelle A.i.d.a.; VVN-Vorstands-Mitglied Christl Hausladen-Sambale. (Weil die VVN Mitveranstalter war, lehnte der Bayerische Innenminister die Teilnahme an der Nürnberger Podiumsdiskussion ab). SPD-Landtagsabgeord-nete Helga Schmitt-Bussinger; Angelika Lex Anwältin von A.i.d.a. und LandtagsVizepräsidentin Christine Stahl (Bündnis90/Die Grünen).
„Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert Und handelt, statt zu reden noch und noch
Vor siebzig Jahren schrieb Bertolt Brecht das Theaterstücks „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, das den Hitlerfaschismus mit einer Gangsterbande vergleicht.
In dem Stück – dargestellt wie so viele seiner Theaterstücke als Parabel – macht B. Brecht den Zusammenhang sichtbar zwischen
– den nach außen auftretenden Gangstern, den Banditen, Schlägertrupps und Mordgesellen, – den geistigen Strippenziehern und Geldgebern aus der sogenannten Elite vor allem in den Chefetagen der „Trusts“, – und auch den willigen Helfern im Polizei- und Staatsapparat.
Der „Arturo Ui“ wurde in der BRD fast zwanzig Jahre lang gar nicht, und dann eher selten aufgeführt. Dass „der Schoß“ noch fruchtbar ist, wollten die Regierenden hierzulande nicht hören oder sehen.
Brecht schrieb das Stück im März 1941, als die Nazis an der Macht waren und als die faschistische Armee – scheinbar unbesiegbar – halb Europa überfallen und besetzt hatte und den Angriff auf die Sowjet-Union vorbereitete.
Eine einfache Übertragung auf das Hier und Heute verbietet sich deshalb. Ein verstärktes Hinterfragen der Ursachen des aufgetretenen Nazi-Terrors, seiner Hintergründe und vor allem des Sumpfs mit Namen „Verfassungsschutz“ ist mehr als notwendig.