Erinnerung allein reicht nicht! Handeln ist notwendig!

29. Februar 2012

„Unsere Organisation wurde von Verfolgten und Opfern gegründet. Glücklicherweise leben noch einige dieser Kameradinnen und Kameraden.Obwohl viele davon bereits über 80 Jahre oder älter sind – wie unsere Kameradin Esther Bejeramo, Vorsitzende des Ausschwitzkomitees, Martin Löwenberg oder Ernst Grube – sind sie unermüdlich und fast täglich im Einsatz. Sie treten als Zeitzeugen auf in Schulen, Gedenkstätten oder anderen öffentlichen Veranstaltungen um von ihren ganz persönlichen Erfahrungen im Faschismus zu berichten und vor allem vor neuen faschistischen Gefahren zu warnen. Sie sind immer mit dabei , wenn es gilt, sich Nazis entgegen zu stellen.

Ich möchte Ihnen allen, sicher auch in Eurem Namen für diesen Einsatz meinen tiefen Dank aussprechen. Bald werden rein biologisch gesehen diese Kameradinnen und Kameraden nicht mehr unter uns sein. Deshalb ist es unsere Aufgabe und Verpflichtung ihr Wirken fortzuführen.

Viele von ihnen haben als „Zeitzeugen“ von offizieller Seite Auszeichnungen für ihren Einsatz erhalten.

Es ist deshalb an Unverschämtheit und Geschmack-losigkeit kaum mehr zu überbieten, wenn sich das CSU geführte Innenministerium anmaßt, unseren Kameraden Ernst Grube, sowie unsere Organisation die VVN-BdA als Verfassungsfeinde zu diffamieren und versucht wird, das antifaschistische Engagement auch vieler junger Menschen zu kriminalisieren.

Ich sage hier und heute an dieser Stelle: Nicht wir sind Verfassungsfeinde, sondern die Herrschaften des Verfassungsschutzes selbst. Es ist die Verbindung von Neonazis und Verfassungsschutz, es sind die „V-Leute“ oder auch Faschisten mit V, die diese Demokratie gefährden.

Seit Jahren sind Verfassungsschutz, Polizei und auch Justiz auf dem rechten Auge blind gewesen. Das hat dazu geführt, dass Nazis und Neonazis – egal unter welchen Tarnnamen sie auftreten – immer frecher und gewaltbereiter wurden. Bis hin zu den nun bekannt gewordenen brutalen Mordsserie der NSU.

Ein Verfassungsschutz , der nicht in der Lage ist, Menschen vor Gewalttaten der Nazis zu schützen ist überflüssig und gehört abgeschafft.

Wir fordern die sofortige Abschaltung aller V-Männer. Ihr Einsatz war es, der dazu geführt hat, den ersten Verbots-Antrag nicht weiter zu verfolgen. Über 175000 Unterschriften und über 5.000 schriftliche Stellungnahmen für ein NPD-Verbot hat die VVN-BdA bis jetzt gesammelt und an die verantwortlichen Politiker übergeben. Aber es ist nichts geschehen!

Unsere Bundesorganisation hat deshalb beschlossen die Kampagne: npd-verbot – jetzt aber richtig! fortzusetzen und bitten euch alle diese tatkräftig zu unterstützen.“ (Aus der engagierten Rede unserer Kameradin Christel Hausladen-Sambale am 27.Jan.)